Der Neujahrsempfang der Arge Bergedorf-West im Westibül, zu dem heute rund 100 Leute kamen, wurde überschattet durch ein tragisches Unglück. Leiter Helmut Piepiorka vom Shantychor “Die Fleetenkieker” kippte mitten im Spiel um und musste mit dem Notarztwagen abtransportiert werden. Der Empfang wurde natürlich abgebrochen. Ich hoffe, dass es dem Chorleiter den Umständen entsprechend gut und bald wieder besser geht. Der Schock sitzt immer noch tief.
Zuvor hatte Bergedorfs Bezirksamtsleiter Arne Dornquast in seinem Grußwort das außergewöhnliche Engagement der “Westler” für die Flüchtlinge in der Unterkunft auf dem P+R-Parkplatz am Friedrich-Frank-Bogen gelobt. Zudem zeigte er sich erfreut, dass das Bürgerhaus Westibül offensichtlich auf einem guten Weg ist, trotz knapper Finanzmittel fortbestehen zu können.
So erfreulich das ist, so muss man doch feststellen, dass unter dem Strich die Bürgerhäuser zu wenig Geld bekommen, um ihre wichtige Arbeit in den Quartieren zu leisten. Zwar hat die SPD in der Bürgerschaft dafür gesorgt, dass mit dem Quartiersfonds ein Instrument geschaffen wurde, aus dem Stadtteilprojekte finanziert werden können. Und in Bergedorf werden die Mittel (ca. 7% der 2 Millionen des Fonds) zum größten Teil für die Bürgerhäuser verwendet. Doch reicht das Geld bei weitem nicht aus.
Die Bürgerhäuser erfüllen eine wichtige soziale Funktion in den Quartieren. Sie holen Menschen aus ihrer Einsamkeit, helfen bei Problemen und schaffen Begegnungen zwischen den Generationen, sozialen Schichten und Kulturen. Das hat alles seinen Preis. Und insbesondere wenn ein Bürgerhaus wie das Haus brügge in Lohbrügge ein umfangreiches Programm- und Kursangebot hat, praktisch an sieben Tagen in der Woche auf hat und sehr gut besucht wird, entstehen natürlich höhere Kosten. Nicht umsonst schnitt das Haus brügge bei der Evaluation der Bürgerhäuser im Jahr 2012 von den Bergedorfer Einrichtungen am besten ab.
Es bleibt dabei: Letztlich muss mehr Geld aus Hamburg für die Bürgerhäuser – und andere soziale und kulturelle Einrichtungen wie das Kiku, die Lola oder die Seniorentreffs – kommen. Eine weitere Aufstockung des Quartiersfonds wäre eine Möglichkeit. Gute soziale Arbeit in den Stadtteilen gibt es eben nicht zum Spartarif. Das ist einer der zentralen Gründe, warum ich für die Bürgerschaft kandidiere. Es braucht ausgewiesene Sozialpolitiker in der Bürgerschaft, die wissen, was vor Ort los ist, und sich für die sozialen Einrichtungen und Themen mit Sachverstand einsetzen. Bergedorf fehlt so ein Abgeordneter bislang. Ich würde gerne diese Lücke schließen.